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Andacht: Dankbarkeit

Pfarrerin Rosemarie Rother
Pfarrerin Rosemerie Rother

Als ich mir gerade Gedanken mache für die neue Andacht der Woche, sitze ich in meinem Garten. Nein, nicht weil ich frei habe, sondern weil ich krankgeschrieben bin. Wegen der Schmerzen und Einschränkungen bin ich unleidig und genervt, ich frage mich: warum jetzt und warum ich.
Dann lese ich den Text der Tageslosung aus dem 1. Thessalonicherbrief.
„Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“
( 1. Brief an die Thessalonicher, Kapitel 5, Vers 18 )

Zunächst macht sich in mir der Widerstand bemerkbar. Dankbar sein in allen Dingen, auch wenn es mir gerade schlecht geht. Geht das denn überhaupt? Aber der Satz von Paulus arbeitet in mir und lässt mich nicht mehr los und ich fange an nachzudenken, für was ich denn trotzdem dankbar sein kann. Und auf einmal fallen mir ganz viele Dinge ein.

Ich bin versorgt, es gibt Medikamente die helfen, liebe Menschen denken an mich, der Mittagsschlaf im Garten tut einfach nur gut, die Wolkenbilder am Himmel sind wunderschön anzuschauen, die geschenkte Zeit für ein gutes Buch und vieles, vieles mehr.
Auf einmal verändert sich in mir die innere Haltung. Ich nehme auch das Schöne und Gute wahr. Mein Blickwinkel auf die Dinge ändert sich, die Stimmung hebt sich und die Dankbarkeit macht sich wirklich in mir breit.

Seid dankbar in allen Dingen. Sicher, das fällt uns leicht, wenn das Leben gut läuft und alles passt. Aber es ist nicht immer leicht, wenn das Leben Achterbahn fährt. In Krisenzeiten fordert uns dieser Satz heraus, kostet Anstrengung und ein bewusstes Umdenken und doch: es lohnt sich. Probieren Sie es aus.

Rosemarie Rother, Pfarrerin

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