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Heile mich Herr, so werde ich heil

Mädchen und Junge auf einem Feldweg

„Jesus Christus spricht: Heile mich Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“
So steht es im Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 17, Vers 14

Ein Gebet von Jeremia an unseren Herrn. Ein sehr kurzes Gebet aber eines, in dem doch so viel steckt.

Zum Beispiel die Erkenntnis Jeremias, dass er Unterstützung braucht. Wie oft fühlen wir uns im Alltag überfordert? Mit der Arbeit, die sich noch auf unserem Schreibtisch oder der To-Do-Liste türmt? Mit all den Ansprüchen, die manche Mitmenschen um uns herum haben? Mit der Wohnung, dem Haus, welches geputzt sein will, wir aber eigentlich unseren Kopf und unsere Kraft für etwas ganz anderes brauchen. Oder weil wir verzweifelt nach einer halben Stunde Ruhe suchen, einfach, weil wir uns eine Pause gönnen wollen. Nur für uns.
Ich glaube viele von uns, wahrscheinlich sogar alle, sind in diesen Situationen schon in die Falle getappt. Die Falle, dass man das selber schaffen will. Vor lauter „das schaffe ich“ übersehen wir, dass uns Hilfe angeboten wird. Oder im schlimmsten Fall, wir lehnen sie ab. Jeremia erinnert uns mit seinem Gebet, dass wir uns Hilfe sogar holen dürfen. Bei Kolleg*Innen, bei Freund*innen und Familie, oder eben bei Gott. Diese Minuten der Ruhe, in denen wir uns sammeln und Gott bitten: „hilf du mir“.

Und dann zeigt uns Jeremia noch etwas Essentielles. Er ist sich gewiss, das Gott helfen wird. Jeremia ist nicht nur bereit, sich helfen zu lassen, er weiß auch genau, an wen er sich wenden muss. Und er vertraut darauf, dass Gott ihm helfen wird. Das ist wie mit einem sehr gutem Freund, einer sehr guten Freundin, bei denen wir einfach wissen, wenn wir bei ihnen um Hilfe bitten, dann wird das schon klappen. So ist es eben auch mit dem Gebet. Wenn wir uns auf Gott einlassen, darauf vertrauen, dass er uns hört, dann wird er das auch. Und wie Jeremia aus seinen eigenen Worten Kraft schöpft, so können wir auch aus unserem Vertrauen Kraft schöpfen, indem wir uns im Gebet daran erinnern: „Hilf du mir, so ist mir geholfen.“

Und dann wäre da noch der Aspekt der Gesundheit. Jeremia wusste, dass sein Glaube an Gott ihn heilen wird. Man kann den Begriff Heilung aus ganz vielen Blickwinkeln betrachten. Mir ist heute vor allem der Blick auf die seelische Gesundheit ein Anliegen. Auf Gott zu Vertrauen, sich an ihn zu wenden, das tut meiner Seele gut. Dann fühle ich mich besser, bereit für große Herausforderungen. Ich habe wieder Kraft im Kopf, die von dort in meinen Körper strahlt. Eigentlich auch wieder wie ein guter Freund, eine gute Freundin, die mir bei einer schweren Last hilft. Gemeinsam geht es besser, leichter. Mein steiniger Weg, durch den Alltag, durch die Arbeit ist plötzlich leichter, wenn ich ihn gemeinsam mit Gott gehe. So wie Jeremia sich Gott an seine Seite holte: „Heile mich, Herr, so werde ich heil.“

So wünsche ich auch Ihnen, dass sie in die nächsten Tage gehen, begleitet von den Worten Jeremias: „Heile mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen“.

Diakon Philipp Roth

Mädchen und Junge auf einem Feldweg

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