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Vom Guten und vom Bösen

Inschrift - Gutes tun

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Römerbrief, Kapitel 12, Vers 21) – so lautet der Wochenspruch für die Woche, die am Sonntag beginnt.

Ich finde, das ist so ein Satz, dem man zustimmen kann, ohne lange zu überlegen. Natürlich soll das Gute im Vordergrund stehen. Allein der Gedanke, seinen Anteil dazu beizutragen, wirkt motivierend. Manchmal wird der Ansporn sogar so groß, dass der oder die ein oder andere über das Ziel hinausschießt. Das beginnt schon im Kleinen. An manchen Stellen behüten wir unsere Kinder sehr, weil wir wollen, dass es ihnen gut geht. Wir wundern uns dann über die Reaktion, wenn sie versuchen auszubrechen.

Und da merke ich, dass die Grenze zwischen Gut und Böse fließend ist, auch weil Menschen Situationen unterschiedlich bewerten. Es ist nicht immer klar, was gut und was böse ist. Was einer als gut empfindet, kann für den anderen schlecht oder ungewollt sein. Böse kann eine Herausforderung oder etwas Übergriffiges, aber auch eine Verletzung, einen Rechtsbruch oder eine Straftrat meinen. Das Wort kann situativ durch unterschiedliche Worte ersetzt werden.
Doch was machen wir nun mit dieser Erkenntnis und dem Satz aus dem Römerbrief des Paulus.
Für mich ist er vor allem der Aufruf, nicht passiv etwas mit sich geschehen zu lassen, sondern aktiv zu werden und zu handeln.
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden.“ Der erste Teil des Satzes spielt darauf an, dass Vieles im Leben mit einem geschieht. Wenn wir nicht selbst aktiv sind, widerfahren uns plötzlich Dinge, die wir nicht wollen, die nicht zu uns passen. Wenn wir aktiv werden, z.B. nein sagen, etwas Anderes tun, um die Lage zu verändern o.ä., befreien wir uns von dem, was uns ungewollt widerfährt. Wir machen oder wandeln es zum Guten.
Das steckt für mich hinter dem Satz: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“

Ich wünsche Ihnen die Lust und die Kraft, immer wieder aktiv zu werden und in dem Sinne das Böse mit dem Guten zu überwinden,

Ihre Dekanin Dagmar Häfner-Becker

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