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Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein
Liebe Gemeinde!
Wie versprochen melde ich mich hiermit zum zweiten Mal mit einer kleinen geistlichen Botschaft in Liedform. Diesmal weniger sentimental und ruhig wie noch bei meinem „Gute Nacht, ihr Leut‘“, stattdessen wollte ich etwas Fröhlich-Kraftvolles schreiben. Dazu brauchte es natürlich auch einen ebenso starken Text. Dafür kam mir ein Zitat aus dem Römerbrief in den Sinn: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (Römerbrief, Kapitel 8, Vers 31)
Kann diese einfache rhetorische Frage nicht so viel Hoffnung, Leichtigkeit und Freiheit in unser Leben bringen? Das haben sich wohl schon andere Liederdichter vor vielen hundert Jahren gedacht, z.B. kein geringerer als Paul Gerhardt im Jahre 1653. Sein „Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich“ (Evang. Gesangbuch, Lied 351) bezieht sich ebenfalls auf die zentrale Aussage des 8. Kapitels des Römerbriefs: Jesu Tod am Kreuz ist Beweis für Gottes Liebe zu uns. Durch Jesu Tod ist alles Unheil dieser Welt ein für allemal entmachtet.
Diese Worte wählt Paul Gerhardt ebenfalls in einer schlimmen Zeit: Der 30jährige Krieg hat erst einige Jahre vorher ein Ende gefunden, das gesamte Land liegt in Trümmern, ganze Landstriche sind den Kriegshandlungen oder der Pest zum Opfer gefallen.
So sollten auch wir gerade in düsteren Tagen ein kämpferisches Loblied anstimmen. Oder wie brachte es Martin Luther auf den Punkt: „Die Kunst sollen die Christen können, dass man Te deum laudamus singe, wenn es am übelsten gehe.“
Viel Spaß beim Anhören und Mitsingen! Den Text finden Sie unter dem Video.
Kehrvers
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
1
Gott hat sein‘ Sohn gegeben in uns’re Welt hinab.
Dess‘ Tod schenkt uns das Leben, nimmt uns‘re Lasten ab.
Gott hat sich so verbündet mit uns durch seinen Sohn.
Darauf sich Hoffnung gründet, spürst Du die Freiheit schon?
2
Nichts kann von Gott uns trennen, auflösen jenen Bund.
Das macht sein‘ Liebe Brennen für uns zu jeder Stund‘.
Gott steht an uns’rer Seite, sein Sohn tritt für uns ein,
führt uns hinaus ins Weite, lässt hoffnungsfroh uns sein.
3
Nicht mal der Tod kann reißen uns aus der Hand des Herrn.
So ist es uns verheißen, Gott ist uns niemals fern.
Wo bleiben da die Sorgen, Unsicherheit und Pein?
Gedanken, Angst vor Morgen vergessen müssen sein.
4
Ich möcht‘ voll Freude singen von Gottes großer Güt‘.
Ja mehr noch, ich möcht‘ springen, mein Leben neu erblüht.
Den Vater lasst uns ehren, den Sohn in gleicher Weis‘,
und auch dem Heilgen Geiste sei ewig Lob und Preis.
© Johannes Eppelein (März 2020)
Im Übrigen spiele ich weiterhin jeden Abend um 19 Uhr im Garten der Erlöserkirche zwei Abendchoräle auf der Trompete, in jedem Fall „Der Mond ist aufgegangen“. Ich nehme damit an der EKD-Aktion Balkonsingen teil.
Vielleicht haben Sie mich ja schon einmal spielen gehört? Dann singen Sie beim nächsten Mal doch mit!
Bleiben Sie gesund und behütet!
Ihr Johannes Eppelein
Dekanatskantor
Wer das Abendlied „Gute Nacht, ihr Leut‘“ verpasst hat, hier nochmal der Link:
Johannes Eppelein | Stand