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Pfarrer Dr. Klaus Wagner-Labitzke

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Schon länger liebe ich die sogenannte Verkündigung, eine der beliebtesten Szenen der christlichen Kunstgeschichte: Der Engel Gabriel kommt zu Maria und >verkündet< ihr, dass sie schwanger werden wird. Wie unterschiedlich das dargestellt wird.
Der Engel kann erhaben oder drohend auf eine bescheidene oder ängstlich kniende Maria herabsehen; oder umgekehrt kann Maria wie eine große Dame den Engel wie einen Diener empfangen. Oder Maria flieht geradezu vor der Zumutung ihres Schicksals. Manchmal reden sie miteinander „auf Augenhöhe“. Dann wieder lässt sie sich nur widerstrebend von ihrer Lektüre ablenken. Denn meistens liest sie, legt gar einen Finger in das Buch, um baldmöglichst dort weiter lesen zu können, wo sie unterbrochen wurde.

In diesen Bildern schlägt sich nieder, wie unterschiedlich das Schicksal auf Menschen zukommt und wie verschieden Menschen darauf reagieren.

Fra Roberto Caracciola da Lecce (ca. 1425 – 1495) unterscheidet 5 Stadien dieser Begegnung, die immer noch hilfreich sein können im Umgang mit dem, was einem zugemutet wird: Verwirrung – Nachdenken – Nachfragen – Unterwerfung – Wertschätzung. Man könnte das noch ergänzen. Etwa durch „Widerstehen“ oder auch „Gott bitten, er möge den Kelch vorübergehen lassen“.

Was dabei u.a. auffällt: zunächst geht es um Maria: sie ist verwirrt und aufgeregt; sie fängt an, nachzudenken; sie fragt zurück und nach; und am Ende nimmt sie ihr Schicksal an. Dafür aber wird sie schließlich von Gott gewürdigt. Er ist es, der es ihr als Verdienst anrechnet, was sie tut. Nun reagiert Er auf sie. Nun erkennt er an, was sie tut; Er erkennt sie an – und das lässt ihn weder unbeeindruckt noch unbeeinflusst.

Die Geschichte von Maria und dem Engel folgt einem Muster. Im Alten Testament trifft der Engel auf Hagar, die schon schwanger ist und in die Wüste flieht. Dort erfährt sie den schönsten Namen Gottes: Du bist ein Gott, der mich sieht. (1. Buch Mose, Kapitel 16, Vers 13)

Erst kürzlich aber habe ich mich selbst in der Maria wiedererkannt, die sich nur ungern in ihrer Lektüre stören lässt. Und habe doch oft genug erlebt, dass mich, was mich unterbricht – ruft, anspricht, herausfordert, bedrängt – lebendiger, erfüllter, beseelter werden lässt.

Was mich nicht hindert, wieder zum Buch oder Klavier etc. zurückzukehren, wenn und sobald möglich.

Klaus Wagner-Labitzke

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