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Andacht: Das Leben spüren

Bergmassiv mit Almwiesen
© Rosemarie Rother

Das Leben spüren
In der vergangenen Woche lautete eine der Tageslosungen:
„Ihr Berge Israels, siehe, ich will mich wieder zu euch kehren und euch mein Angesicht zuwenden, dass ihr angebaut und besät werdet.“ (Hes 36, 9)
Was für ein schönes Bild: Gott wendet sein Angesicht auf die Berge und die Menschen beginnen, dort zu säen und zu ernten.
Wenn ich im Sommer durch die Berge gehe, sehe ich so manches Mal, wie das Gras gemäht wird, damit daraus Heu gemacht wird. Ich denke dann oft, was das für eine mühsame und manchmal auch schweißtreibende Arbeit ist in den Hängen. Und auf der anderen Seite ist die Luft voll vom Duft des Grases. Da sind die Tiere an den steilen Hängen, die bei schlechtem Wetter Unterschlupf suchen. Am Ende der Saison werden sie ins Tal getrieben in die Ställe. Aber im Sommer auf der Weide sind sie frei. Die Milch schmeckt würzig.
Wenn Gott sein Angesicht auf die Erde wendet, mühen sich Menschen um das Leben, um es mit allen Sinnen zu erfahren: Es zu schmecken, zu riechen, zu hören in Gesprächen mit Mensch und Tier oder auch Gott. Da ist das Leben zu sehen mit grünen Wiesen und dunklen Tälern. Und es ist zu tasten und fühlen: Die Mühe, wenn die Sense in der Hand schwer wird, die Leichtigkeit, wenn die Arme beim Freudensprung in die Luft fliegen.
An anderer Stelle in der Bibel heißt es: „Das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter anzuwerben für seinen Weinberg.“ (Mt 20, 1)
Wenn wir das Leben so spüren und erfahren, sind wir von unserem Gott angeworben als Arbeiter in seinem Weinberg. Dort wo etwas entsteht, dort wo gelebt wird, ist er und wir sind bei ihm.

In diesem Sinne wünsche ich uns einen Sommer, in dem wir das Leben und damit Gott mit allen Sinnen spüren und erfahren dürfen.

Ihre Dekanin Dagmar Häfner-Becker

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