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Andacht: Licht, das zum Leben führt
Wenn nicht gerade Arbeit anliegt oder die Mücken stören, sitze ich jetzt gerne abends draußen. Lasse den Blick schweifen ins Gartengrün, freue mich über die Blüten vom Phlox, der seine pinke Pracht entfaltet, schaue Bienen und Hummeln zu, die von Blüte zu Blüte schweben und fleißig sammeln.
Sommer, das ist die Jahreszeit der langen Abende. Es ist hell, licht, lau. Ich merke, das tut gut, und lässt mich leichter entspannen. Spannungsfrei und nur romantisch ist freilich auch der Sommer nicht. Schönste Stimmung wechselt oft rasch ab mit Unwettern. Keine Stunde später schaut der Himmel unschuldig aus, als wäre nichts gewesen. Licht gibt es nicht nur von der Abendsonne, sondern bisweilen als zackigen Blitz, der einen aus jedem Traum herausreißt.
Diese Wechsel erinnern mich ans Leben. Auch da geht es nicht immer nur eindeutig geradeaus. Und nicht selten kommt es auch ganz anders, als geplant oder zumindest gedacht. Licht und Schatten liegen dicht beieinander. Und nicht immer findet sich die innere Ruhe, dazusitzen und erst einmal genauer hinzuschauen, wie an einem lauen Sommerabend.
Jesus hat von sich gesagt: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird nicht in der Dunkelheit umherirren, sondern er hat das Licht, das ihn zum Leben führt.« (Joh 8,12)
Dass Ihnen dieses Licht Jesu scheint, das zum Leben führt, das wünsche ich Ihnen. Dass es hell wird, wo man eher beklemmende Dunkelheit spürt. Die innere Leichtigkeit und Ruhe eines entspannenden lauen Sommerabends sozusagen.
Ihr Pfarrer Bernd Rother
Rosemarie Rother | Stand
